Gerhard Bertele, Eninger Bronzen / Susanne Gayer, Grafik / Michael Grauer, Fotografie / Annette Holderried, Objekte / Silja Mühleck, Malerei / Nicole Riemann-Russ, Malerei / Tina Schneider, Holzbildhauerei / Stephanie Türck, Figurative Keramik
Der Titel der Ausstellung triggert eigene Wünsche, Sehnsüchte und Träume vom Paradies, das auch in uns liegen kann.
In der Ausstellung PARADIESGÄRTEN tummeln sich belebte und unbelebte Natur, es finden sich Tiere, Fantasiegestalten, Pflanzen und magische Landschaften. Satellitenformen, Brombeerhecken, galoppierende Pferde und Schafsköpfe fügen sich in der Ausstellung zu paradiesischen Gärten, bevölkert von Figuren, Blüten und pflanzlichen Gebilden.
Die Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern hat sich zusammengefunden, um mit unterschiedlichen Herangehensweisen auf die Natur, ihre Schönheit, Magie aber auch ihre Bedrohung hinzuweisen.
Der Schwerpunkt des Künstlers Gerhard Bertele sind Plastiken und Skulpturen aus Metall und aus Bronze, bekannt als Eninger Bronzen. Seine Motive sind weibliche Gestalten, aber auch Minotauren oder Objekte. Oft sind die Oberflächen glänzend, teilweise gefärbt.
Susanne Gayer beschäftigt sich mit der menschlichen Figur – Zeichnungen mit Kohle und Kreide, Lithografien und kombinierte Druckverfahren. Teilweise klingen Motive antiker Mythologie an, es geht um Grundbedingungen des menschlichen Daseins.
Ausgangspunkt für die Bilder und Objekte von Annette Holderried sind Satellitenfotos von Agrarflächen. Die vorgefundenen Formbildungen, Zeichen und Strukturen werden im Gestaltungsprozess präzisiert und weiterentwickelt. Für die Ausstellung „Paradiesgärten“ sind einige „FeldStücke“ entstanden, denen Landschaften aus der Region Münsingen zugrunde liegen, Titel „Münsingen“ oder „Gruorn“. Der Begriff „Paradies“ erhält in diesem Fall eine zeitliche Dimension.
Sehen, schätzen, schützen, sonst vertreiben wir uns selbst aus unserem Paradies.
Die Bilder von Silja Mühleck sind ein Versuch die Schönheit der Natur zu feiern.
Neben abstrakten Bildern entstehen immer wieder Arbeiten mit Pflanzenmotiven. Stark verdünnte Acrylfarben werden auf liegende Malgründe aufgetragen. So entstehen Bilder mit oft vielen transparenten Farbschichten, die an großformatige Aquarellmalerei erinnern. Dabei kann Brombeergestrüpp genauso interessant sein wie eine erlesene Pfingstrose.
Ein Paradiesgarten ist für die Münsinger Künstlerin Nicole Riemann-Russ ein Sehnsuchtsort; eine Natur voller Unschuld und Unberührtheit. Mit ihren großformatigen Landschafts- oder Blumenbildern in Acryl möchte sie zeigen, dass es diese wunderschöne Natur noch immer direkt um uns gibt und welchen Verlust es bedeuten würde, wenn diese Orte der Sehnsucht und des Friedens verloren gingen.
Die Fotoarbeiten von Michael Grauer sind meist zufällige Entdeckungen. Sein Interesse gilt dabei immer dem Wechselspiel von Formen und Strukturen mit Licht. In der Ausstellung Paradiesgärten zeigt er Bilder, die während eines Aufenthalts im Jahr 2019 auf Lanzarote entstanden sind.
Für die aus „Stutengarten“ kommende Künstlerin Tina Schneider ist die Schwäbische Alb fest mit den Größten ihrer Lieblingstiere verknüpft: den Pferden. Auf deren Rücken und in ihren Ställen hat sie in ihrer Kindheit und Jugend unzählige Stunden auf der Alb verbracht. Hierher in die „Paradiesgärten“ bringt sie ihre, aus Holz geschnitzten, Pferde und lässt sie eine Runde galoppieren. Das zentrale Thema in Tina Schneiders Werk ist die Lebendigkeit an sich, ob diese nun in einer Pflanze, einer Person, einem Tier oder einer Wettererscheinung sichtbar wird.
Die Schafsköpfe der Stuttgarter Keramikkünstlerin Stephanie Türck treten in den Dialog: als fremdartiges Spiegelbild, als beseeltes Gegenüber, als mehrdeutige Archetypen und als paradiesische Sehnsucht nach Ursprünglichkeit und Frieden. Ihr Material ist Keramik, die in freien Formen aufgebaut wird.


