Das Projekt ONBOARDING hat eine eigene Website, die als digitaler Katalog ständig aktualisiert wird. 

ONBOARDING – Beteiligte Künstler*innen und Projekte

Im Projekt entstehen Konzepte, Planungen, Prototypen und Objekte an der Schnittstelle von Kunst und Handwerk. Sie sind ab 7. Mai in einer Ausstellung im BT24 zu sehen. 

NERZ KG – Brigitte Braun und Betina Panek
Freiraum Alb – Alb-Keks „Freiraum“

Der Freiraum Alb ist mehrdimensional. NERZ KG knüpft an die Potenziale an und untersucht mit künstlerischen Mitteln die Möglichkeiten für zukunftsweisende Lebens- und Arbeitsformen. Der Alb-Keks „Freiraum“ wird als Metapher für zukunftsorientierte Lebens- und Arbeitsformen auf der Schwäbischen Alb entwickelt – ein Gebäckstück mit ortsspezifischem Charakter aus hochwertigen regionalen Zutaten. 
www.nerz-kg.de

Edgar Braig, Susanne Hoffmann, Martin Putz 
Präsentationssystem für die Aneignung von Räumen

Interaktives und partizipatives Konzept mit einem mobilen und flexiblen, multimedialen Ausstellungssystem zur Aneignung von Räumen zu künstlerischen Zwecken. Kunst geht dorthin, wo die Menschen sind, wo Leerstände sind, wo Zwischennutzungen neue Chancen eröffnen. Es gibt keine ungeeigneten Orte. Hier wird das Präsentationssystem zum Kunstwerk, zum funktionalen Element, das aus jedem Raum einen Kulturort macht. 
https://www.braighome.de/

Simon Gehring
hidden potentials – Objekte und Möbel

In der Naturlandschaft der Schwäbischen Alb gibt es viel Spezifisches zu entdecken (Gesteine, Fossilien, Baumarten u.a.). In konventionellen industriellen Prozessen werden die vorgefundenen Werkstoffe meist stark bearbeitet, um sie auf standardisierte Maße zu bringen. Dies führt zu einer großen Menge an Restmaterialien. In einem experimentellen Prozess wird der Schritt der Standardisierung übersprungen. Durch den Einsatz digitaler Werkzeuge werden additive Methoden in den Vordergrund gestellt, welche auf die Form und Eigenschaften der Ressourcen eingehen, um deren konstruktive und formale Potentiale zu nutzen. Innovative Gestaltungsmethoden und Herstellungstechniken werden eingesetzt, um die Materialien minimalinvasiv zu bearbeiten und deren „natürliche Form“ zu bewahren und hervor zu heben. So entstehen Objekte und Möbel, die die Geschichte ihres Materials in dynamischen Prozessen widerspiegeln. 
www.simongehring.com

Wolf Nkole Helzle
Jenseits von Richtig und Falsch

Vor dem Hintergrund in Stein gemeißelter Schlüsselbegriffe findet in einem partizipativen Konzept die persönliche Auseinandersetzung mit dem menschlichen Gegenüber statt, die die Präsenz des Künstlers und die Erweiterung der künstlerischen Ausdrucksmedien einschließt. Ausgehend von einer vielteiligen Wandinstallation mit einzelnen Begriffen auf Papier wird eine Auswahl in Stein graviert. Die scheinbar in Stein gemeißelten Schlüsselbegriffe und oft festgefahrenen Glaubenssätze fordern zu einem Dialog heraus.
www.helzle.com

Barbara Karsch-Chaieb 
Sgrafitto

Die von Anton Geiselhart angewandte Sgrafitto-Technik sowie seine Betonreliefs sind Ausgangspunkt für zeitgenössische Interpretationen von Material und Motiven. Hierzu wird Erde aus Gundelfingen und der Umgebung verwendet, um die Ressourcen zu nutzen, die vorhanden sind. Die Zusammenarbeit mit örtlichen Architekt*innen, Handwerksbetrieben, dem Denkmalamt u.a. ist angestrebt. Mit Ton werden Teile der Reliefs von Anton Geiselhart (z.B. nach dem Vorbild und den Studien der Gundelfinger Wand) „abgenommen“ und mit Gips, gemischt mit Erde, abgegossen. Es entsteht eine Bodenarbeit mit modularen Einheiten, die in unterschiedlicher Art und Weise zusammengesetzt werden können und jeweils ein neues Bild ergeben. Daraus abgeleitete Module, die von der umliegenden Naturlandschaft inspiriert sind, können ggfs. wiederum zur Gestaltung von Wänden und anderer Bauelemente genutzt werden.
www.lias-epsilon.net

Reinhard Krehl
7 Walks with lime

Im Rahmen der Spaziergangsforschung wird eine Edition aufwendig verarbeiteter Spazierstöcke aus dem heimischen Werkstoff Wacholder herausgegeben und 7 vom Künstler entwickelte thematische Spaziergänge / Walks durch die nähere Umgebung angelegt, die durch das Material Kalk charakterisiert werden. Die regionalen Werkstoffe Kalk und Wacholderholz bilden für Reinhard Krehl im Rahmen des Projektes die essenzielle Verbindung zwischen Handwerk und bildender Kunst. In der Tradition von Anton Geiselhart, der Kalk als Grundstoff für Gemälde auf Putz, Gipsreliefs oder Sgraffito nutzte, interpretiert er die Verarbeitungsmethodik und Wirkung des Materials neu. Auf den von ihm eingerichteten Walks sammelt er Kalkgestein und stellt daraus Farbpigmente her, mit denen  er seine 7 Walks with Lime auf weiß geschotterten Wegen „markiert“ bzw. Arbeiten entlang des Weges postioniert (Gemälde, Mixed Media u.ä.). Diese Wege können mit Spazierstöcken aus (Alb)Wacholder – einem früher begehrten Material zur Herstellung von Spazierstöcken – begangen werden, die als Gegenimpuls zu einem in Vergessenheit geratenen Handwerk in Form künstlerischer Multiples entstehen. Eine direkte Verbindung zur Naturlandschaft, ein Ertasten und Erspüren der Landschaft wird so im mehrfachen Sinne möglich.   
www.reinhardkrehl.de          

Wolfgang Schaller
Objekte und Zeichen 

Bei der Übertragung von Naturform in Kunstform entstehen Holzobjekte, die zeichenhaft vor bestehende Architekturen gesetzt werden, um deren charakteristische Aufgaben- und Berufsfelder nach außen sichtbar zu machen. Aus regionalem Holz werden Objekte und Stelen als individuelle Zeichen für Gebäude entstehen. Die individuelle organische Form, wie sie im natürlichen Bewuchs der Waldflächen vor Ort vorzufinden ist (als „Handschrift der Natur“), wird in abstrakte Formen und Körper übertragen, die durch die Schwärzung des Holzes noch verstärkt werden. Die Objekte erhalten zeichenhaften Charakter, indem sie grundsätzliche Eigenschaften und Zustände, die für die menschliche Existenz sowie ein Zusammenarbeiten in betrieblichen Unternehmen unerlässlich sind, – z.B. von schwer und leicht, stabil und labil, innen und außen – thematisieren. 
www.bildhauer-schaller.de

Mirja Wellmann
HearingNest @ your place
Skulpturales Konzept für ein HörNest aus Holz, das eigens für einen bestimmten Ort individuell angefertigt wird und auf die umgebende Geräuschewelt zurückgeht. Mirja Wellmann bietet an, per Auftrag individuell an einem Ort die Geräusche zu notieren und daraus ein HörNest anzufertigen. Nicht nur optische Eindrücke sind prägend für das eigene Umfeld. Ebenso bedeutend, wenn auch weniger im Bewusstsein, sind akustische Besonderheiten. In einem mehrstündigen Hörprozess, bei dem die Künstlerin aufmerksam die Geräusche des umgebenden Ortes wahrnimmt und sie in einem Hörmanuskript protokolliert, werden die signifikanten Geräusche fixiert. Die entstehende Skulptur eines HörNestes hat diese Geräuschewelt zum Inhalt. Die Geräuschmotive, die aus Holz ausgesägt und bearbeitet werden, stehen frei im Raum oder lehnen an der Wand. 
www.mirja-wellmann.de

Helmut Anton Zirkelbach 
Mobile modulare Wandgestaltung

Aus mehreren Holztafeln wird in Zusammenarbeit mit regionalen Handwerksbetrieben, Architekten u.a. eine modulare Wandgestaltung für einen bestimmten öffentlichen oder privaten Raum entwickelt. Nach Ideenentwürfen und Skizzen des Künstlers auf Papier werden Holzmodule von einem Handwerksbetrieb gefertigt und anschließend von Helmut Anton Zirkelbach individuell bearbeitet. Die Behandlung der Oberflächen kann dabei in Analogie zum Holzschnitt, zur Sgraffito-Technik, in unterschiedlichen Farbfassungen o.ä. – in Verbindung zu Vorgehensweisen von Anton Geiselhart – erfolgen. Die Wandgestaltung und ihre modularen Einheiten können auf andere Kunst am Bau-Projekte übertragen werden.
www.helm-zirkelbach.de

[Stand 05.01.2023