Marcello Martinez Vega – El país del CACAO

Der Freiburger Künstler Marcello Martinez Vega war in der Region schon mit mehreren Ausstellungsprojekten vertreten und besuchte 2019 erstmals das BT24. 2023 zeigt er nun bei uns eines seiner Projekte „El país del cacao“, das einen Bezug zwischen der Region und seiner Biografie, zwischen seiner Kindheit in Equador und einem seiner langjährig bearbeiteten Themen „Amazonien“ herstellt – und damit auch zu den klimatischen Veränderungen, die uns alle betreffen.

Ausgangspunkt des Projekts „El país del Cacao“ ist das Ritual, das die bitteren Kakaobohnen in leckere Schokoladentafeln verwandelt. „El Pais del Cacao“ wurde von persönlichen Erfahrungen in Kindertagen in Ecuador inspiriert und durch die komplexe soziale Struktur um den Kakao.
Das kulturelle Ritual und der Prozess der Umwandlung von bitteren Samen in eine süße Delikatesse ist das Thema dieses Projekts. Die Kakaoindustrie hat heute große Probleme, angefangen bei den alten Bäumen und den lästigen Plagen, die sie belasten, aber auch von den instabilen politischen Herausforderungen, der Armut und der Kinderarbeit auf den Kakaofarmen. Seit langem gibt es private Organisationen, die sich für gute Praktiken, faire Arbeitsbedingungen, Respekt vor der Ökologie, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung einsetzen. Die Installation vermittelt die politische und sinnliche Dimension durch sehr alte Kochutensilien aus der amazonischen Kultur: Keramikgefäße mit magischer Ikonographie, die zur indigenen Gruppe der Canelo gehören.

Teil der Ausstellung ist die Videoanimation
El Baso del Tango
Marcello Martinez-Vegas El Beso del Tango ist ein künstlerisches Projekt, das die Bewegung und Musik des Tangos nutzt. Die audiovisuelle Installation entstand im Rahmen von Werken wie „Tango la Queen“; eine Tangoshow von Joachim Schloemer mit Tänzern, Schauspielern und einer Live-Tango-Combo, die am 17. Mai 2008 Premiere feierte. Das Herzstück der Rauminstallationsarbeit von Martinez-Vega sind die tausende Zeichnungen, die zu einem Videoclip verschmolzen werden, der wiederum in drei dreieckigen Teilen in den Raum projiziert wird. Wie eine große Projektionsfläche für Tableaux-Arbeiten auf Leinwand – Vergrößerungen der im Videoclip bearbeiteten Zeichnungen –, auf die das digitale Bild wie ein visuell generierter Resonanzboden fällt. Dieses ansprechende Bild ist Ausgangspunkt und Anker der Animation, Vorlage und Lupe. Der Videoclip steht für ein animiertes Bild, ein „cuadro animado“, das die einzelnen gezeichneten Bilder als konstruktive Elemente interpretiert. Das mechanisch bewegte Bild wird zum „Movens“ unserer Vorstellungskraft.

Amazonien
„Ich stehe hier mitten im Regenwald und weiß nicht, wer ich bin! Ich schaue in meine Träume, ich spreche deinen Namen aus, ich trinke das klare Wasser, das aus deinen Eingeweiden fließt, und lasse dich mich mit deinen frischen Winden umarmen … Du bist hier, erstaunlicher Dschungel … Du bist immer präsent in all deiner Unermesslichkeit … Ich möchte deine Haut langsam und zärtlich berühren. Ich möchte deine innerste Haut küssen, die mit edlen Hölzern bedeckt ist. Wunderschöne Vögel singen und zwitschern deinen Namen. Ich bin überwältigt von dir. Ich habe dich in meinem Herzen, wundervoller Amazonas-Regenwald.“ Marcello Martinez Vega